Heute war mein Mittwoch! Was bedeutet für mich Mittwoch? Schule; von acht Uhr dreißig, bis acht Uhr dreißig. Na, so lang war der Tag heute nicht, aber so hat es sich angefühlt. Manchmal weiß ich gar nicht mehr so genau, was ich morgens gemacht habe, wenn ich abends im Bett liege. Das ist ausreichend Stoff für mindestens zwei Tage.
Heute morgen bin ich aufgewacht und mein erster Gedanke war: „Warum schellt mein Wecker am Wochenende?“ Ja, ich war ein wenig verärgert. Mein zweiter Gedanke war: „Nee, Moment.“ und dann hat mein Hirn angefangen zu rattern, bis es nach einigen Sekunden endlich auf den Schluss gekommen ist: „Gestern war Montag!“. Wenn sich also über Nacht nicht allzu viel geändert hatte, dürfte es heute Dienstag sein. So beginnt übrigens meistens mein Tag, ich überlege dann im Bett schon einmal, was alles so ansteht und bereite mich seelisch darauf vor. Das ist dann auch meine Begründung, warum ich noch im Bett liegen bleibe – denn ich möchte mich voll und ganz auf eine Sache konzentrieren und dann erst zur nächsten – zum Beispiel Zähne putzen – über gehen (gelernt in How To Deal With Your Shit).
Seit dem ich alleine wohne brauche ich mich nicht mehr vor meiner Mutter recht zu fertigen, sondern ausschließlich vor ihrer Stimme in meinen Kopf: „Aufstehen!“.
Später habe ich mich dann entschlossen wieder Fahrrad zu fahren, meiner neuester Rekord liegt glaube ich bei 42 km/h, das schaue ich noch einmal nach. Angekommen, begann ich dann mit Ballett. Zwar schon schön warm, aber dennoch beweglich wie ein Baum. Obwohl ich mich am gestrigen Abend noch schön gedehnt habe. Darauf folgend stürzte ich mich in unsere Jazz Stunde. Hier lief es heute sehr … solide. Das klingt in meinem Ohr ein wenig mechanisch, aber ich meine damit, dass wir uns eine sehr gute Basis geschaffen haben, im Bezug auf unser Prüfungsprogramm und damit auch für unsere Technik allgemein. Es lief sehr gut und die Schritte an sich haben soweit gesessen, hier kann dann das Tanzen und somit Spaß haben anfangen.
Spontan haben wir dann erfahren, dass war an unserer Song Lit Prüfung arbeiten dürfen. Kurze Erinnerung: Song Lit ist das Fach, in welchem wir Musical Geschichte lernen, also Stücke, Lieder, Komponisten und Texter kennen lernen, die (in diesem Semester) vor 1967 aktiv gewesen sind. Die Prüfung: 2er Gruppen und eine 3er Gruppe. Jede Gruppe stellt eine kurze Performance zu einem Überbegriff zusammen. Vorgaben sind das Bühnenbild, mit 2, beziehungsweise 3 Stühlen und einem Tisch. Jeder hat ein Solo und ein Duett zu singen, natürlich von vor 1968 und von verschiedenen Künstlern. Das ganze sollte 10 bis 15 Minuten dauern und dafür haben wir dann heute geprobt, bevor wir dann einen weiteren Schauspiel Durchlauf hatten.
Das ist so kurz vor der Prüfung vielleicht etwas optimistisch, aber ich würde sagen, so langsam wird es rund. Heute hatte ich das Gefühl, dass wir auch an Details arbeiten. Heute sogar mit Licht – also Scheinwerferlicht. Das Stück ist in unserer Fassung sehr kontrastreich und das liebe ich so sehr. Es ist eigentlich sehr puristisch und auch das Thema ist sehr aus dem Alltag gegriffen. Auch das Bühnenbild ist eigentlich sehr schlicht, wird von uns dann allerdings stark beeinflusst. Es gibt sehr ehrliche Momente, sehr zarte und liebevolle Momente, die dann gleich von einer Hasstirade unterbrochen werden. Es wird sehr laut und bleibt manchmal ohrenbetäubend still, es wird gelacht und geweint und das alles in weniger als einer halben Stunde. Unglaublich wie viel Arbeit da drin steckt und wie viel Arbeit wir da noch rein stecken könnten – liebe Grüße an dieser Stelle.