Das war heute mein Motto. Schon vor dem Warm-up viel mir auf, dass etwas nicht stimmte. Patrick war nicht da. Was echt blöd ist, da er mein Partner bei Schauspiel ist und wir jetzt wirklich die ganze Zeit nur zusammen an Szenen arbeiten.
Trotz alledem musste ich natürlich konzentriert beim Jazz Warm – up mitmachen.
Nach dem ich die letzten Push-ups, die immer ganz am Ende und nach den Sit-ups kommen, (was wirklich gemein ist, gerade wo man denkt man hat es hinter sich 😉 ) hinter mich gebracht hatte ging es nach einer 15 minütigen Pause weiter zum Balletunterrichtmit Helena.
Es ist mir immer noch eine riesen Freunde zu sehen wie ich mit meinem „Développé“ ganz hoch komme und mein Bein dann mindesten 10 cm runterfällt wenn ich es halten soll. GRRRR… Aber nach einer Woche kann ich ja kein Wunder erwarten. Dafür habe ich heute wieder etwas gefunden an dem ich zu meckern habe. Immer wenn ich auf (m)eine Hohe Halbespitze gehe (Ich schreibe deswegen das m in Klammern, weil meine „Hohe“ Halbespitze nicht so hoch ist) kann ich meinen linken Fuß mehr strecken als dem rechten. Das hat zur Folge, dass ich mit meinem ganzen Gewicht also auf dem linken Bein bin und mit meinem rechten gerade so den Boden berühre. Wie ihr euch vorstellen könnt, habe ich in dieser Position dann auch nicht sehr viel halt, zittere und wackle wenn wir die Stange loslassen und brauche nur einen leichten Windhauch um das Gleichgewicht zu verlieren. Helena meinte nur: „Dann musst du mit dem linken nur so hoch gehen wie und mit dem rechten auch hochgehen kannst.“
Sehr schön, darauf hätte ich auch selber kommen können, aber wahrscheinlich braucht man manchmal jemanden, der einem die dummen Fragen beantwortet, wo die Antwort klar auf der Hand liegt. In Ballett scheine ich mich gerade in einen Meister der „Dummenfragenfragerderenantwortaufderhandliegt“ zu entwickeln. Meine letzte Frage war. „Immer kenn wir aus der zweiten Position springen, lande ich zum Schluss wo wir ins „Plié“ gehen immer weiter ausgedreht als wie ich am Anfang gestartet bin“ „Dann musst du aufpassen, dass du nicht weiter ausdrehst.“
Jedenfalls bin ich nach der Stunde noch mal zu Helena hin um mich mal mit ihr über meine „Ballettsorgen“ zu unterhalten.
Ich finde es ganz furchtbar, dass ich mit Links bei den ganzen Übungen besser bin als mit Rechts. Aber nicht nur besser, sondern sehr viel besser (oder Rechts ist sehr viel schlechter, wie man es nimmt… hmm … die erste Version ist irgendwie positiver). Aber Helena meinte nur, dass sei normal. Ich sollte aber jetzt das rechte Bein nicht mehr beanspruchen, weil es sonst überlastet werden würde. Durch den regelmäßigen Wechsel bei den Übungen wurde es sich ausbalancieren . Und jetzt heißt es mich in Geduld üben. Nicht gerade eine meiner Stärken.
Um 12.45 hieß es dann für mich Korrepetition bei Michael! Juhuu! Ich liebe es. In der Korrepetitionsstunde gehst du hin mit deinen Noten und der Pianist begleitet dich. Mit ihm kannst du z.B. die Lieder lernen die du im Unterricht bekommen hast, oder die du einfach cool findest und singen möchtest. Und ich hab heute Schröder aus „You’re a good man Charlie Brown“ gesungen. In dem Lied geht es um ein Mädchen… nein, dass ist falsch ausgedrückt. Darin singt ein Mädchen einfach total verliebt an Pianisten an und redet davon, dass sie schon immer einen Pianisten heiraten wollte. Es macht so einen Spaß Michael so anzuschmachten (er ignoriert mich übrigens total, so wie die Rolle es vorschreibt) und dann am Ende beleidigt weg zu gehen.
Das zweite Lied was ich unbedingt machen wollte ist eigentlich ein Terzett, aber der Part den ich singen möchte ist echt total schwer und an dem musste ich unbedingt arbeiten. Und zwar ist es „Getting Married Today“ aus Company von Stephen Sondheim.
Ich bin ein riesen Fan von Sondheim!!!!!
In diesem Lied dreht sich allem um eine Hochzeit. Die eine Frau (Jenny) sind von der Atmosphäre der ganzen Situation (das trifft es nicht so ganz, aber ich weiß nicht wie ich es besser beschreiben kann) die sich ändert jeweils mit der Hauptperson (Amy) des Liedes (in diesem Falle ich). Amy will unter GAR KEINEN UMSTÄNDEN heiraten. Und dann gibt es da noch den Ehemann, der reinplatzt und singt: „Today is for Amy, Amy, I give you the rest of my life“. Das Lied fängt also ganz langsam und gemächlich an und Jenny singt sehr klassisch. Und dann kommt der Part von Amy. Das geile an dem Lied ist, dass er dann so schnell wird. Ich singe auch schon fast nicht mehr es ist eher ein Sprechsingen (kein Rap!) aber sehr schnell. Also wirklich schnell. Leider eignet er sich nicht für die deutsche Bühne, weil man denn Text selbst als Native Speaker nicht sehr gut versteht. Wenn ihr mal zeit habt schaut es euch mal bei YouTube an. Es gibt echt die lustigsten Version von dem Lied. (Not) Getting Married Today“ Company 2006 Revival ist das faszinierteste , weil die Frau es nicht nur im dem Original Tempos ist, sondern es im dem Tempo auch wirklich singt. Zumindest einen großen Teil davon. Probiert das mal aus, es ist echt schwer!!!
Am Ende des Liedes singen dann alle zusammen und durcheinander und mein Charakter ist kurz vor Nervenzusammenbruch. Ich liebe solche Rollen!! Leider war dann die Stunde zu Ende und ich konnte dann leider nicht mein Klassisches Stück machen. Ich meine es erst, es tat mir wirklich leid, weil ich es schon letzte Woche hätte machen sollen und nun plagt mich das schlechte Gewissen… hab morgen Gesang. Oje.
Schnell weiter zum Steppunterricht. Heute wieder mit Sören. Wir haben ihm die Choreographie gezeigt die uns Elena letzte Woche beigebracht hat und die haben wir dann verfeinert. D. h. zu den Beinbewegungen Armbewegungen hinzugefügt. Damit das ganze auch nach Tanz aussieht und nicht einer Horde stampfender Pferde. Deswegen war der Unterricht heute auch sehr entspannend, weil wir überhaupt keine Technik gemacht haben, oder Schritte geübt haben, sondern einfach mal nur getanzt. Solche Stunde sollte es öfters geben 🙂
So und nun der Teil des Tages dem ich meinen Titel gewidmet habe.
Schauspiel. Um eins klarzustellen: Ich liebe Schauspiel. Aber heute war es echt langweilig. Und das lag nicht am Unterricht. Nein. Wie schon gesagt war mein Partner Patrick nicht da. Und inzwischen haben wir sozusagen Einzelunterricht jeweils bei Kirsten und Tilman. Das heißt die Anderen müssen warten. Aber während wir warten müssen wir (für Tilman) an der Improvisationsszene weiterarbeiten und (für Kirsten) an der Duo-Szene arbeiten, sprich deinem Charakter eine Seele (also Charakter und Familie, Lebenslauf etc.).
Das mit der Charakterentwicklung ging ganz gut aber ein Improszene alleine vorbereiten die du später zu zweit spielen willst ist ein bisschen blöd.
Als ich dann letztendlich die Selbstgespräche leid war (ich hoffe keiner in der Schule denkt, dass ich schizophren)bin ich schließlich heute etwas früher rausgekommen schon um 18 Uhr.
Also schnell austragen und zu einer Freundin die heute ihr Babykätzchen bekommen hat.
Beijokas Lara