Mit Feuer in die nächste Runde!


Hey ihr Lieben!

Hoffentlich haben sich alle letztes Wochenende gut erholen können und hatten eine schöne Zeit bei ihren Familien. Ich war das Wochenende auch wieder im Norden bei meiner Familie und hab mir den Kopf ordentlich durchpusten lassen – die Sonne zeigt sich mittlerweile ja auch wieder von ihrer besseren Seite, so dass ich tatsächlich schon die Gartenliege einweihen konnte.
Aber nun wieder zurück in den Academyalltag, der hat nämlich auch wieder viel Neues zu bieten. Nachdem wir uns im Zwischensemester im Performancebereich hauptsächlich auf ShowCase konzentriert haben, steht seit dem Sommersemester wieder Ensemble auf dem Stundenplan. Das heißt, wir werden uns endlich wieder mit mehrstimmigem Gesang, Choreografien und dem Verkörpern von Charakteren beschäftigen. Jetzt kommt in diesem Fach aber hinzu, dass wir nicht nur chorisch singen, sondern auch Soliparts vergeben werden. Letztes Jahr sangen wir schon den Song „American Idiot“ aus dem gleichnamigen Musical mit der Musik von Greenday und auch in diesem Semester begleitet uns das Musical weiterhin. Der erste Song, an dem wir nun arbeiten, ist „21 Guns“, bei dem tiefe Emotionen gefragt sind.

Auch Musikpraxis steht jetzt wieder an, was auch ein paar kleine Veränderungen mit sich bringt: In der diesjährigen Semesterprüfung werden wir zum Beispiel nicht mehr in C-Dur vom Blatt singen, sondern in anderen Tonarten, die dann auch Vorzeichen enthalten. Unsere Do-Re-Mi-Fa-So-La-Ti-Do-Technik, die wir nun mehr oder weniger sicher für C-Dur beherrschen, muss jetzt also auch auf andere Tonarten übertragen werden. Das bedeutet, dass der Grundton einer Tonart (das „Do“), nicht mehr das C im Notensystem ist, und sich damit auch die anderen Solmisationssilben verschieben. Das ist erstmal verwirrend, weil man mittlerweile für bestimmte Töne die Silben für C-Dur direkt assoziiert, obwohl diese gar nicht mehr gültig sind.
Außerdem werden wir fortan nicht mehr 2-stimmig vom Blatt singen, sondern mit drei Personen. Und natürlich werden auch die Rhythmen schwerer, die wir „vom Blatt klatschen“. Musikpraxis hört sich zwar immer nach einem sehr trockenen und komplizierten Unterricht an, doch er ist auch sehr abwechslungsreich und spielerisch. Letzte Woche sollten wir beispielsweise einen selbstgeschriebenen Text, oft ein Gedicht, musikalisch improvisieren. Wir klärten vorerst, welcher Musikstil am besten zum Geschriebenen passen könnte und dann ging es auch direkt los. Das miteinander Improvisieren von Gesang und Klavier ist unglaublich spannend, weil beide Instrumente Angebote machen und aufeinander hören und eingehen müssen. Und dann klingt das anfangs „peinliche“ Gedicht doch auf einmal richtig cool.

In Steppen bin ich momentan auf dem Weg zur Erkenntnis. Langsam hat mein Körper verstanden, was es heißt, im richtigen Moment und am richtigen Ort locker zu lassen und woanders wiederum anzuspannen. Dabei hat mir ein Gedanke ganz gut geholfen: Unser Dozent machte uns darauf aufmerksam, dass Menschen unterschiedliche Körperlichkeiten haben und sich dadurch in Kategorien einteilen lassen – Der Erdmensch, der Wassermensch, der Luftmensch und der Feuermensch. Der Erdmensch ist, wie der Name schon sagt, der Geerdete. Er denkt nach unten in den Boden und ist der schwerere Typ. Der Luftmensch hingegen denkt eher nach oben und ist leicht. Der Feuermensch ist sehr impulsiv und zeichnet sich durch eckige, energetische Bewegungen aus, während der Wassermensch sehr ruhig und gefühlvoll ist. Ich finde das Thema super interessant, weil die Elemente sich nicht nur äußerlich erkennen lassen, sondern ihren Ursprung schon in dem Charakter haben. Wenn man also erkennt, welchem Element oder manchmal auch mehreren Elementen man ähnelt, kann man dies für seinen Tanz verwenden. Wenn der Erdmensch sich zum Beispiel mal als Luftmensch fühlt und mehr an Höhe denkt, werden seine in diesem Fall Stepptöne gleich leichter klingen. Andersrum wird der Luftmensch mehr Härte und Tiefe in seine Töne bekommen, wenn er mehr an den Boden denkt.
Bemerkenswert ist auch, wie unterschiedlich die Elemente in dem Raum wirken und wo sich ihre Stärken finden lassen. Der Feuermensch zum Beispiel ist unberechenbar und handelt direkt, ohne vorher groß nachzudenken. Der Erdmensch handelt dagegen wesentlich bedachter und wirkt viel gelassener. Diese Methodik kann einem meiner Meinung nach auch sehr im Schauspiel nützlich sein. Wenn man nämlich eine Rolle kreieren möchte und entscheiden will, wie sie im Raum und auf andere wirken soll, überlegt man sich das mit den Eigenschaften verbundene Element und versucht sich hiermit in die Rolle einzuarbeiten.
Vielleicht hilft dies dem einen oder anderen ja auch und ist ein Anreiz für Rollen, Tanztechnik oder eben auch zum Philosophieren.

Ich verabschiede mich nun und wünsche Euch eine schöne Woche!

Bis bald,
Euer Felix

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