Schauspiel? Klasse!


Heyho ihr Lieben!

Nun ist es schon einige Zeit her, dass ich euch schriftlich von unserem Schulalltag berichtet habe. Es ist natürlich einiges seit meinem letzten Eintrag geschehen, das berichtenswert wäre, aber ich habe mich gerade dazu entschieden euch einmal ausführlich über die Entwicklungen in unserem Fach „Schauspiel Technik“ zu informieren.

Am Ende dieses Semesters steht für den Fachbereich Schauspiel unsere erste Prüfung an, die in Form von erarbeiteten und zusammengestellten Szenen aus verschiedenen Werken in einer Art Collage präsentiert werden.

Grundlage eines jeden Schauspiels sind natürlich (abgesehen vom Text) die Figuren der Szene. Und so begann unsere Vorbereitung dieser Figuren erst einmal mit einem Besuch im Zoo von Hamburg. Jetzt fragt man sich natürlich: „Was hat Schauspiel denn mit einem Zoobesuch zutun?“ Nun… Jeder von uns wählte anfänglich ein Tier aus, welches er dann im Zoo beobachten konnte. Ich persönlich habe mich für eine Eule entschieden. Dieses Tier musste dann von uns in verschiedensten Situation beobachtet werden: beim Jagen, Fressen, Schlafen, beim Laufen oder Fliegen 😉 und und und… Natürlich ist dies in einem Zoo nur eingeschränkt möglich, weshalb wir zusätzlich Dokumentationen zu unserem erwählten Tier zusätzlich als Informationsquelle nutzen durften. Soweit also die Grundlage.

Im nächsten Schritt ging es dann um die Nachahmung. Wir alle saßen in einem Stuhlkreis und begannen zunächst einmal damit den Körper duchlässig zu machen, mit bestimmten Übungen- also eine körperliche Herangehensweise, was mir zu Beginn ein wenig schwer fiel. Aber nach und nach konnte ich den Kopf etwas frei machen und mich mehr und mehr fallen lassen. Ja, ich weiß. Das liest sich jetzt bestimmt etwas klischeemäßig und etwas geschwollen, aber wenn es doch so war!? 🙂 Nach dieser „Aufwärmphase“ sollten wir das Tier ganz genau vor uns sehen, mit allen Verhaltensweisen, die wir in den Wochen zuvor erforscht hatten und langsam einen Einstieg finden, das heißt einen Weg dieses Tier körperlich nachzuahmen. Und um ehrlich zu sein, ging das schneller und besser als ich gedacht hätte. Unsere Dozentin, die natürlich einen sehr geübten Blick für diese Verwandlungen hat, gab uns immer Hinweise, worauf wir noch mehr achten könnten. Und je länger wir alle als Tiere durch den Raum wandelten, desto fremder wurden mir genau die Menschen von denen ich dachte, ich würde alle ihre Bewegungsmuster und Verhaltensweisen inzwischen sehr genau kennen . Das hat mir wunderbar bewusst gemacht, wie sehr sich Menschen nur durch die Art und Weise sich zu bewegen, nach außen in der Wahrnehmung für andere verändern können.

In den nächsten Stunden stiegen wir immer wieder in die Tiere ein und begannen damit sie zu vermenschlichen. Es fanden Begegnungen dieser vermenschlichten Eulen, Wölfe, Giraffen, Affen, Füchse und vieler anderer Tiere statt, um herauszufinden zwischen welchen Figuren interessante Spannungen bestehen. Nachdem diese Verbindungen herausgefiltert waren, suchten wir vor allem in Zusammenarbeit mit unserer Dozentin passende Szenen heraus. Ihr könnt euch sicherlich gut vorstellen, wie individuell unsere Figuren geworden sind und wie groß da die Herausforderung ist eine Szene zu finden, die diese erarbeiteten Eigenschaften auch transportieren kann.

Für Luisa und mich ist es nun eine Szene aus Martin Sperrs „Jagdszenen aus Niederbayern“ geworden, die uns beiden vom ersten Lesen an super gut gefallen hat, weil wir viele verschiedene Seiten unserer Figuren zeigen können. In dieser Woche ging dann auch (endlich! Geduld ist ja nicht immer eine herausragende Stärke von mir… 😀 ) die szenische Arbeit los. Uns beiden gab es einen richtigen Energieschub, weil wir eine gute Verbindung miteinander hatten und viele Sachen unabgesprochen einfach klar waren und sich vieles auch aus dem Moment des Spiels ergab. Man könnte es abkürzen und schreiben: Auf einmal ergab die Szene nicht nur rational, sondern auch emotional Sinn! 🙂

Es bleibt nur zu hoffen, dass es auch weiterhin so bleibt und uns die großen Tiefschläge erspart bleiben!!

Ich wünsche euch ein schönes, sonniges und sommerlich warmes Wochenende!! 😉

Bis bald,

Euer Justus

 

 

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