Das Wochenende der Soloshows rückt immer näher und die Vorbereitungen neigen sich dem Ende. Das sieht man ganz stark daran, dass das Studio London, indem die Shows stattfinden seit einigen Tagen fast permanent von probenden Menschen belegt ist. Da ist eine gute Absprache und Planung untereinander gefragt, sodass jeder zum Zuge kommt und seine Generalprobe & anderes planen kann.
Ich hatte am vergangenen Dienstag meinen ersten Durchlauf mit allem drum und dran. Ich bin damit schon besser im Timing, als ich es in Albträumen vorhergesehen hatte…Irgendwie habe ich mich manchmal einen Tag vorher noch verzweifelt Text lernen gesehen. Aber dem ist glücklicher Weise nicht so! J Es gibt nur eine Textstelle (ein Gedicht), bei der ich improvisieren musste, was schade ist, und einen Song, der Einsätze extrem erschwert durch ständige Rhythmuswechsel von 4/5 zu 4/4 zu ¾ Takten etc…zum verrückt werden, aber ich habe es mir ja selber ausgesucht. Von daher habe ich für mich persönlich ganz klar diese zwei, recht kleinen Baustellen, an die ich mich seit gestern ranhefte. Abgesehen davon verliefen die ersten 15 Minuten meiner Probe reibungslos und ich habe mich wirklich gut dabei gefühlt. Dann gab es einen kleinen Mini-Supergau:
– Ich bin einige Wege zum ersten mal gelaufen, dadurch, dass ich einige Requisiten zum ersten mal hatte und das hat wiederum dazu geführt, dass die Technik schon einen Schritt zu weit war, weil ich Bewegungs-Absprachen zu früh ausgeführt habe.
– Ein Weg, über den ich abgehen wollte war blockiert.
– Ich stand plötzlich hinter der Bühne und vor der Frage, wie ich dem Pianisten jetzt ein zeichen gebe.
– Der Akku meines Ipods war alle und somit konnte der Tanzteil, der mit elektronischer Musik untermalt ist, nicht stattfinden.
Das alles passierte in 10 Sekunden, einer gefühlten Stunde. Hat mich auch schon etwas aus dem Konzept geworfen, aber war notwendig und gut, dass es passiert ist. Dafür sind solche Proben ja da…plötzlich merkt man, welche Absprache doch falsch war oder gefehlt hat und welche Requisiten man irgendwo hin mitnehmen muss, damit sie einem später nicht fehlen und und und…
Nach einem kleinen Showstop ging es dann aber wieder ohne große Pannen bis zum Ende durch. Direkt danach habe ich mich mit meinem Pianisten zusammengesetzt und Fragen geklärt, die offen standen. Das war super, weil jeder noch seine frischen Eindrücke für den Moment hatte und wir schnell trocken durch die ganze Show sprechen konnten. Ich habe auch einige kleine Änderungen vorgenommen, die mir während des Spielens aufgefallen sind. Wenn ein Begleitstück für eine Szene beispielsweise plötzlich doch zu lang erscheint oder ähnliches. Da ich gut mitten in dem Zeitrahmen liege, kann ich mir erlauben hier und da etwas zu kürzen oder zu strecken. Das ist ein schönes Gefühl. Was diese ganzen Absprachen recht kompliziert und schwierig macht, ist ein mehr oder weniger durchkomponiertes Konzept. Nach einem eher schauspielerischen Intro gibt es keinen längeren Moment mehr ohne Musik…ich bin mit stillen Momenten sehr vorsichtig umgegangen und wollte diese auch nur gezielt einsetzen. Es gibt eine Stelle während dem Klimax der Geschichte, an der ich ohne jegliche Untermalung ruhig in die Stille spreche. Ich bilde mir ein, dass dieser Moment, dadurch, dass es das einzige mal in dieser Form vorkommt herausstechen und genau das transportieren wird, was ich möchte.
Diese Form macht die Show insgesamt aber für Technik und Piano recht anstrengend und kompliziert, weil die Dinge oft nahtlos ineinander übergehen müssen und meine arme One-Boy-Band, der übrigens auch Geige spielen wird, nur am Blättern ist! Von daher war es eine mehr als erfreuliche Probe, die genau die Dinge aufgezeigt hat, die ich wissen wollte, um die Unklarheiten bis Samstag beseitigen zu können. Und das beste ist, dass ich am Freitag noch eine Probe haben kann, weil ich bisher recht sparsam war mit der Zeit und schon beim dritten Treffen einen Durchlauf machen konnte. Ich fühle mich also bestens auf Samstag vorbereitet und freue mich meine so lange entwickelte Idee einem Publikum zu präsentieren. Alle, die sich angesprochen fühlen und Zeit und Lust haben, sind herzlich eingeladen uns 8 zuzuschauen. Von dem, was ich bisher von den anderen gesehen habe kann ich versprechen, dass es ein tierisch abwechslungsreiches Programm werden wird.
Fr., 26.09. ab 20 Uhr
Sa., 27.09. ab 14 Uhr
Ich hole mir meinen verdienten Schlaf!
Eine schöne Restwoche noch,
euer Dominik