Auf den Spuren Bob Fosses.


Nach dem verlängerten Osterwochenende stand für einige von uns ein sehr aufregender Termin an: Ein Fosse-Workshop, der uns eine Einführung in den besonderen Stil des berühmten, amerikanischen Choreografen und Regisseurs geben sollte. Mitmachen konnten alle ab dem zweiten Tanzlevel, d.h. wir waren eine durchaus gemischte Gruppe, da auch einige aus dem ersten Semester in höheren Tanzleveln sind.

 

Eine Gesamtdauer von 7 Stunden (Lunch-Break) klingt erstmal nach einer ganz schönen Fülle an Input, aber ist im Endeffekt schneller vergangen, als erwartet. Und die Zeit wurde gut genutzt, rumgesessen nie. Den Workshop begonnen haben wir mit einem allgemeinen Jazz-WarmUp, um auf kommendes vorbereitet zu sein. Man merkt bei externen Dozenten immer schnell, welche Muskeln man in seinem eigenen Workout vielleicht manchmal vernachlässigt, da einen der Muskelkater direkt am nächsten Tag grüßt. Nach den WarmUp haben wir zunächst einige typische Bewegungsfiguren durch den Raum probiert, um den Stil mehr und mehr zu verinnerlichen und verstehen. Es sind sehr sanfte und fließende, gleichzeitig starke Bewegungen. Es lohnt sich wirklich, sich bei Youtube umzuschauen, um sich selbst einen Eindruck zu verschaffen. Die Kunst des Fosse-Stils ist es, dass es nach außen hin wie das einfachste der Welt aussieht und letzten Endes Schmerzen und Schweiß zur Folge haben soll. Beispielsweise setzt man sich in vielen Bewegungen einseitig tief in die Hüfte, was man sonst gar nicht aus dem Tanzunterricht kennt. Als zusätzliche Unterstützung hat jeder einen schwarzen Hut bekommen, um nun auch damit zu arbeiten und ihn in die Körperlichkeit miteinfließen zu lassen. Nach kurzer Zeit hatte ich mich bereits an diesen gewöhnt und hab mich teilweise gefragt, wo er sei. (Das typische Brillen-Problem/Phänomen)

Nach den Übungen durch den Raum haben wir das Opening des Musicals „Fosse“ erarbeitet („Bye Bye Blackbird“). Durch diese doch recht lange Nummer haben wir immer wieder als Gruppe neue Formationen entstehen lassen, was das ganze nochmal erschwert hat. Aber das Endergebnis konnte sich doch sehen lassen und hat sich auch Durchgang für Durchgang besser angefühlt. Als hätte der Körper verstanden, wie er sich dem Stil öffnen kann. Nach der Mittagspause haben wir die Choreografie zu „All that Jazz“ aus Chicago gelernt. Besonders interessant und wichtig für das Abschlusssemester, da bald Auditions für dieses Stück anstehen. Eine bessere Vorbereitung für den Dance-Call gibt es wohl nicht. Im Vergleich zu dem Fosse-Opening war diese Combi eher Ruhig und lebte von individuellen Impro-Stellen. Das hat einen vor die Aufgabe gestellt diese teilweise minimalen Bewegungen mit dem Ausruck zu füllen bzw. zu rechtfertigen. Es war wirklich spannend zu beobachten, wie es mit jedem Durchlauf durchweg bei allen konkreter und stärker wurde. Es ist wirklich eine Art des Tanzens, an die sich der Körper wohl gewöhnen muss. Zu einigen Bewegungen muss man sich zwingen, dass man diese nicht übergeht, sondern ins Volle ausführt.

 

Als Fazit kann ich nur sagen, dass ich wirklich Spaß hatte und viel mitnehmen konnte. Wenn Chicago länger spielt können wir uns auch nächstes Jahr bewerben und wissen bereits, was zumindest tänzerisch auf einen zukommt.

 

Euch ein schönes Wochenende,

euer Dominik

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