Wie man eine gute Figur macht!


Hallo liebe Menschen!!

Hier mal wieder ein Blog von mir. Heute möchte ich mal ein wenig über den Schauspielunterricht berichten. Ein spannedes Thema! Wo also anfangen? Am besten bei der Basis: Der Technik!

Dort findet man ja viele Ansätze und Weiterführungen, an einem Namen kommt man aber, wenn es um Schauspiel geht wirklich nicht vorbei: Stanislawski. Er war ein bedeutender Regisseur, Schauspieler und Reformer des russischen Theaters und lebte um die Jahrhundertwende des 19./20. Jhd. Er prägte eine neue Generation von Schauspielern und legte beispielsweise den Grundstein für Lee Stasbergs „Method Acting“. Stanislwaksi war vorallem ein Vertreter des Naturalismus, als der naturgetreuen Darstellung. Er ließ seine Schauspieler nach erlebten Situationen suchen, die der der Szene entsprachen, um diese dann so naturgetreu wie möglich zu spielen. Damals sorgte das natürlich für viel Gesprächsstoff und die Diskussion um die Diskrepanz zwischen der „Rolle“ oder dem privatem „Ich“ hält noch heute an. Hier an der Academy lernen wir eine Technik, die vorallem mit Impulshaftigkeit zu tun hat. Wer kennt das nicht? Man hat einen Text und grübelt und grübelt über Betonungen und Geschwindigkeit, Lautstärke und Rythmus. Hier hilft die Meissner Technik. Partnerorientiert, wie diese Technik ist, hilft sie einem die eigenen Bewertung und den Kopf loszuwerden. Oder wie Meissner sagte: Fuck polite! Die ganzen sozialbedingten Hemmungen werden durchbrochen. So kann man frei von gesellschaftlicher Beschränkheit arbeiten. Eine Frage, die sich mir andauernd dazu stellt ist hier: WO ist die Grenze zwischen persönlich und privat. Inwiefern greife ich auf private Erfahrungen zurück um der die Figur echt und wahrhaftig darzustellen? Meissners Antwort: Living truthfully under imaginary circumstamces. Im Klartext heißt das, das man eigentlich als man selbst reagiert, sich aber Umstände bastelt, die einen dazu bringen, so zu handeln, wie die Figur, beziehungsweise die Rolle agiert. Ich weiß nicht wie es euch damit geht, aber ich hatte nach dieser Erklärumg immer noch Fragezeichen auf der Stirn.

 Dazu hat unser Schauspieldozent etwas sehr Interessantes gesagt, was mich die vergangene Woche beschäftigte. Er sagte, wir sollen keine Rolle spielen, sondern die Schnittmenge zwischen der Figur und uns selbst benutzen. Das finde ich sehr interessant, zumal wir in uns ja auch unzählige verschiedene Facetten haben. Zu manchen haben wir einen leichten Zugang, bei manchen müssen wir suchen. So findet man, wenn man an einer Rolle arbeitet, neue Dinge an sich selbst, Seiten in sich, die manchmal Angst machen, aber auch Seiten, die spannend sind.

So kommt es ja auch vor, dass man aus der eigenen Sicherheitszone ausbrechen muss und Dinge tun muss, die ganz und gar dem eigenen Handeln widersprechen. Aber genau da beginnt das Abenteuer! Deswegen sind wir ja hier, um all das ausleben zu können, was wir privat nicht können. Und das ist eine Chance! Manchmal darf man auch nicht zu verkopft an die Sache rangehen, sondern den Sprung ins kalte Wasser wagen!

Dann gibt es da ja noch das Textproblem. Wie lerne ich Text? Ich muss zugeben, dass ich zwar immer recht schnell mit Text war, aber angesichts der Flut an Texten, mit denen man als Musicalschüler zu käpfen hat, dachte ich, ich stell euch nochmal ein paar Tipps und Tricks vor.

Trick 1 : Text in die Hand nehmen. Während man den Text laut liest, läuft man im Raum herum. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der man nicht ausschließlich im Kreis läuft. Das Ganze könnt ihr drei oder viermal wiederholen. Dann könnt ihr euch allmählich vom Text lösen. Für Fortgeschrittene: Statt einfach nur herum zu laufen geht ihr immer wieder ein bestimmtes Muster, das keinesfalls unterbrochen werden darf. Vorschlag: Zwei Schritte in eine Richtung, eine Viertelwendung und wieder zwei Schritte.

Trick 2: Versucht mal während ihr einen Text lernt mit einem Ball zu spielen. Ihr könnt ihn aufprellen oder an die Wand werfen 🙂 ( Aber besser wenn eure Eltern weg sind )

Trick 3: Nehmt euch selber beim Sprechen auf und hört es euch an wo immer ihr auch hingeht! Das hilft sehr gut und ich könnt das auch sehr gut mit Songs und Trick 1 kombinieren!

Hoffentlich konnte ich eine wenig weiterhelfen! Kommentare sind erwünscht, Fragen gern gehört!

Alles liebe

Janice

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